In den letzten Jahren und vor allem seit der Amtszeit des Gesundheitsministers Jens Spahn wird in Politik und Gesellschaft wieder vermehrt über das Thema Pflege diskutiert. Das häufigste Schlagwort, das hierbei fällt, ist „Pflegenotstand“. Dies bezieht sich auf akute Situationen in Krankenhäusern und Pflegeheimen, vor allem der Personalmangel und die damit einhergehenden stressmaximierenden Faktoren für das Pflegepersonal werden hier gehäuft genannt. Trotz gesellschaftlicher Diskussion und politischen Vorschlägen, wie das Anwerben ausländischer Pflegekräfte, flaut die Kritik nicht ab. Es wird moniert, dass solche Vorschläge höchstens Symptome lindern werden. Hinzugefügt wird, dass diese als systemimmanent erkannten Probleme nur mit in die Struktur eingreifenden Mechanismen gelöst werden können. Zusätzlich werden seit Jahrzehnten Fehler innerhalb der ablaufendenPflege thematisiert. Diese unter „care work“ firmierende Kritik moniert vor allem zu Beginn unter feministischen Aspekten die geschlechterspezifischen Ungleichheiten innerhalb der Pflege. Sie fasst den Pflegebereich weitaus größer und subsumiert unter ihm nicht nur das Pflegen von alten und kranken Menschen, sondern zum Beispiel auch die Kinderbetreuung. Es wird zudem auch diehäusliche und hier speziell die unbezahlte Pflege ins Auge genommen, die meist von Frauen vollbracht wird und im Endeffekt gesellschaftlich und monetär zu wenig gewürdigt wird.
Allgemein handelt es sich um eine Theorie, die verschiedene menschliche und zwischenmenschliche Beziehungen beleuchtet. Hierbei wird nicht nur das für diePflege grundlegende „Wickeln, Wasche, Füttern und Lagern“ miteinbezogen, sondern auchemotionale und andere soziale Zuwendungen. Es handelt sich somit um das Gesamtfeld des „Sich-um-jemanden-kümmern“.
Inwieweit kann Problem der Geschlechtergerechtigkeit in diesem Bereich gelöst werden? Welche politischen Rahmenbedingungen müssen sich verändern? Und wie praxisnah ist diese Debatte überhaupt?Diese und weitere Fragen möchten wir gerne gemeinsam mit euch und unseren Gästen Uwe Meyering und Judith Hammerschidt, am 14.01. von 18-20 im Worksopraum 1 der alten Volkshochschule, diskutieren.